{"id":9253,"date":"2022-09-24T18:18:13","date_gmt":"2022-09-24T16:18:13","guid":{"rendered":"https:\/\/freeride-filmfestival.com\/?p=9253"},"modified":"2022-10-27T12:21:42","modified_gmt":"2022-10-27T10:21:42","slug":"xavier-de-le-rue-interview","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/freeride-filmfestival.com\/xavier-de-le-rue-interview\/","title":{"rendered":"\u201eDie Leidenschaft kommt zur\u00fcck. Aber mit mehr Weisheit, mit gr\u00f6\u00dferer Ruhe.\u201c"},"content":{"rendered":"\n

Mit \u201eInvisible Ground\u201c arbeiten Xavier De Le Rue und Elias Elhardt ihr Gef\u00fchl der Verantwortungslosigkeit nach tragischen Lawinenungl\u00fccken auf. In Teil 1 unserer Interviewserie erz\u00e4hlt der franz\u00f6sische Snowboarder Xavier De Le Rue, wie schmerzhaft es war, vor der Kamera so offen zu sprechen, wie zweischneidig die Rolle als Vorbild ist und warum sich die n\u00e4chste Generation besser in die Welt der Risiken hinein entwickeln kann.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

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Xavier de Le Rue zeigt sich nachdenklich<\/em><\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Du und Elias Elhardt<\/a>, ihr kennt euch schon sehr lang \u2013 wie wichtig war das gegenseitige Vertrauen, um einen so pers\u00f6nlichen Film produzieren zu k\u00f6nnen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Xavier De Le Rue: Wir sind uns seit Anfang der 2000er-Jahre immer wieder \u00fcber den Weg gelaufen, vor allem bei Events, aber auch bei Shootings, weil wir gemeinsame Sponsoren hatten. Aber wir waren zuvor nie gemeinsam auf einem richtigen Trip.<\/p>\n\n\n\n

Wie seid ihr das Projekt herangegangen? Habt ihr euch vor den Dreharbeiten intensiv ausgetauscht oder habt ihr euch erst w\u00e4hrend der Dreharbeiten zu \u201eInvisible Ground\u201c<\/a> vor der Kamera und dem Mikrofon ge\u00f6ffnet?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Die Idee zu dem Film entstand aus einigen Diskussionen, als wir in Island bei einem Dreh f\u00fcr einen gemeinsamen Sponsor waren. Wir haben beide diese tragischen Erlebnisse gehabt, die uns dazu brachten, die Risiken des Freeridens allgemein zu diskutieren. Wir waren uns bei diesem Thema ziemlich einig und es wurde klar, dass wir diese Diskussionen weitertragen mussten. Und Elias dachte ohnehin dar\u00fcber nach, einen Film zu drehen. Wir hatten also bereits \u00fcber das Thema diskutiert, sind durch die verschiedenen Interviews im Film aber noch viel tiefer in die Materie eingetaucht.<\/p>\n\n\n\n

Wie viel M\u00fche hat es gekostet, so unverbl\u00fcmt \u00fcber solch sensible Themen zu sprechen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Es ist wirklich schmerzhaft, diese tragischen Unf\u00e4lle wieder ins Bewusstsein zu bringen. Aber gleichzeitig ist es wichtig f\u00fcr uns, dar\u00fcber zu sprechen. Nicht nur um zu trauern, sondern auch, um diesen Unf\u00e4llen einen Sinn zu geben, indem wir andere Rider \u00fcber die Realit\u00e4t der Folgen des Freeridens aufkl\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n

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\u201eInvisible Ground\u201c handelt unter anderem von der Verantwortung, die man als Vorbild tr\u00e4gt. War dir das Ausma\u00df dieser Verantwortung vor Beginn der Produktion schon bewusst oder hat dich der Film dazu gebracht, dar\u00fcber nachzudenken?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Eine der klaren Zweideutigkeiten unserer Karriere, die aus diesen Diskussionen hervorging, betraf die Tatsache, dass wir die Leute dazu gebracht haben, von all diesen verr\u00fcckten Lines zu tr\u00e4umen. Gleichzeitig haben wir die Verantwortung, so viel wie m\u00f6glich von jener Realit\u00e4t zu vermitteln, was passiert, wenn die Dinge in den Bergen schief gehen, und wie pl\u00f6tzlich das geschieht.<\/p>\n\n\n\n

Wen wollt ihr mit \u201eInvisible Ground\u201c erreichen? Die Profis, die Vorbilder sind (oder zumindest sein k\u00f6nnten), oder eher die n\u00e4chste Generation, die Ihnen nacheifert?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Ich denke, mein Ziel ist es, j\u00fcngere Freerider anzusprechen, die sich voll und ganz auf diesen Sport einlassen wollen. Sie m\u00fcssen sich bewusst machen, dass Freeriden auch eine dunkle Seite hat, die eine angemessene Herangehensweise erfordert.<\/p>\n\n\n\n

Haben deine tragischen Erfahrungen etwas an der grunds\u00e4tzlichen Freude am Freeriden ge\u00e4ndert?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Eine Zeit lang hat es mir viel von der Leidenschaft genommen. Auf lange Sicht ist diese Leidenschaft wohl immer wieder zur\u00fcckgekommen, aber mit etwas mehr Weisheit, etwas gr\u00f6\u00dferer Geduld. Aber es hinterl\u00e4sst immer einen Fleck, der ziemlich unangenehm ist und der bei dir bleibt und deine Leidenschaft f\u00fcr immer befleckt.<\/p>\n\n\n\n

Was braucht es in unseren K\u00f6pfen, um das Freeriden sicherer zu machen? Oder kann dieser Sport per se nicht sicher sein? Wie sollten wir am besten mit den verbleibenden Risiken umgehen? Und: D\u00fcrfen wir das Risiko genie\u00dfen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Ich glaube wirklich, dass Freeriden eine gro\u00dfe Lebensschule ist, aber man muss mehr lernen und angeleitet werden, als es am Anfang scheint. Ich glaube, es besteht eine gewisse Kluft zwischen der Leichtigkeit des Zugangs zum Tiefschnee ohne die richtige Erfahrung und den tats\u00e4chlichen M\u00f6glichkeiten, richtig unterrichtet zu werden. Wenn ich meine \u00e4ltere Tochter Mila (16) sehe, die mit dem Freeride World Tour Club eine wirklich starke Struktur um sich hat, f\u00fchle ich mich ziemlich sicher, was ihr Wissen, ihr Verst\u00e4ndnis f\u00fcr die Risiken und die Tatsache angeht, dass sie sich in diese Welt hinein entwickeln wird.<\/p>\n\n\n\n

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