{"id":9283,"date":"2022-09-30T13:38:19","date_gmt":"2022-09-30T11:38:19","guid":{"rendered":"https:\/\/freeride-filmfestival.com\/?p=9283"},"modified":"2022-09-30T13:38:19","modified_gmt":"2022-09-30T11:38:19","slug":"bernhard-braun-interview-sinner-fields","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/freeride-filmfestival.com\/bernhard-braun-interview-sinner-fields\/","title":{"rendered":"\u201eIn der Schule hat man mich bei Neuschnee nicht angetroffen\u201c"},"content":{"rendered":"\n

Auch wenn er nicht immer das reine Gaudischwammerl ist: Bernhard Braun zeigt mit \u201eSinner Fields\u201c den lustigsten Freeride-Film des Jahres. Im Interview erz\u00e4hlt er uns in perfektem Hochdeutsch-Bayerisch-Englisch-Mix, wie er auf die Idee seines kom\u00f6diantischen Saisonr\u00fcckblicks gekommen ist, was die beste Investition seines Lebens war und wie wichtig das Bierchen nach einem feinen Powder-Tag ist.vor der Kamera so offen zu sprechen, wie zweischneidig die Rolle als Vorbild ist und warum sich die n\u00e4chste Generation besser in die Welt der Risiken hinein entwickeln kann.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

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Bernhard Braun und sein Hubsi \u2013 gutgelaunt im Kaunertal<\/em><\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Wie viel Spa\u00df hat es dir selbst gemacht, \u201eSinner Fields\u201c<\/a> zu produzieren?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Lass es mich so ausdr\u00fccken: H\u00e4tte der liebe Herrgott die perfekte Crew aufgestellt, um einen galanten Skistreifen zu produzieren, h\u00e4tte er mich mit Sicherheit nicht zum Editieren und Koordinieren vor den Laptop gesetzt. Die ewigen Deadlines in der Post-Produktion haben mich hin und wieder an den Rand des Verstandes getrieben. Vor der Cam Ski zu fahren und a weng an Schmarrn zum vazein, geht mir da schon leichter von der Hand. Die Produktion im engen Freundeskreis as simple as it gets durchzuf\u00fchren, hat das Ganze sehr schmackhaft gemacht. Den ersten eigenen Streifen schlie\u00dflich in der Vollendung zu sehen und pleasing Feedback zu erhalten, erf\u00fcllt einen dann schon mit Stolz.<\/p>\n\n\n\n

Wie bist du \u00fcberhaupt auf die Idee gekommen, einen kom\u00f6diantischen Saisonr\u00fcckblick zu wagen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Naja, an sich wollte ich weg vom kurzweiligen Social-Media-Content und mal wieder was Greifbares machen. Ich hatte eine Menge Ideen, wie ich eine interessant-unterhaltsame Story aufbauen k\u00f6nnte. Viel zu sp\u00e4t in der Saison habe ich dann aber gemerkt, dass ich zum Schauspielern einfach nicht gemacht bin. Da ich vom bayerischen Grant auch privat schon immer sehr angetan war, war das die einzige Rolle, in der ich mich selbst wohl f\u00fchle. Es hat mich trotzdem einiges an \u00dcberwindung gekostet, mich so vor die Kamera zu stellen \u2013 last minute ist es mir aber als die einzig durchf\u00fchrbare Storyline erschienen und auch als etwas, was ich mir selbst gerne anschauen w\u00fcrde. Au\u00dferdem ist es etwas, was ich in dieser Form noch nicht gesehen habe.<\/p>\n\n\n\n

Wie waren die ersten Reaktionen deiner Freunde und Kollegen auf diesen ungew\u00f6hnlichen Film?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

\u00dcberraschend gut! Es war mir anfangs schon fast peinlich, die ersten Story-Takes ein paar Kollegen zu zeigen. Das Feedback war jedoch ganz klar: \u201eMach das, das ist geil!\u201c Sie gaben mir das n\u00f6tige Selbstbewusstsein, das Ganze auf diese Art in Angriff zu nehmen. Angesichts meiner bisherigen Laufbahn als Freerider, der seine Pers\u00f6nlichkeit eher sp\u00e4rlich in seine Projekte einflie\u00dfen lie\u00df, war das schon ein ganz sch\u00f6ner Schritt. Das Go meiner Kollegen hat mir den Mut gegeben, mich als Profi-Skifahrer auf einer solch pers\u00f6nlichen Ebene neu zu erfinden.<\/p>\n\n\n\n

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Bist du privat auch eher auf der lustigen Seite unterwegs?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Naja, wie man sieht, kann ich auch ganz sch\u00f6n zwider sein. Insgesamt steh ich aber eher auf der lustigen Seite. Schm\u00e4h und Witz, vor allem auf bayerisch, haben es mir schon immer angetan. Trotzdem w\u00fcrde ich mich jetzt nicht als Allzeit-Gaudischwammerl bezeichnen. Alles zu seiner Zeit eben.<\/p>\n\n\n\n

Wie hat f\u00fcr dich alles begonnen? Wie bist du zum Freeriden gekommen?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Da bin ich den ganz klassischen Weg gegangen: Schuss-Pisten-Straightlinen in jungen Jahren und ein paar Jahre Stangerl fahren im fr\u00fch-jugendlichen Alter. Relativ schnell habe ich dann aber gemerkt, dass Hupfen eigentlich der Hammer ist. Also war ich ein, zwei Winter mit meinen Race-Latten auf den Kickern im Park unterwegs und hab\u2018 dort erste Flugmeilen gesammelt. Auch die fluffig wei\u00dfe Materie neben den Pisten erschien vermehrt interessant. Als ich dann vom Lift aus einen der ersten Freerider mit breiten Latten \u00fcber einen frisch eingeschneiten Baumstamm-Pillow senden gesehen habe, ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen: Das ist es, was ich machen will! Ein paar Tage sp\u00e4ter ist der 15 Zentimeter breite K2 Hellbent vor meiner T\u00fcr gestanden \u2013 die wahrscheinlich beste Investition meines Lebens. 2008 war das, wenn ich mich nicht irre. Die guten Powder-Tage, die ich seither verpasst habe, lassen sich wom\u00f6glich an zwei bis drei H\u00e4nden abz\u00e4hlen. In der Schule zumindest, hat man mich bei Neuschnee und Bluebird nicht angetroffen.<\/p>\n\n\n\n

Wo bist du \u2013 wenn der Powder passt \u2013 am liebsten unterwegs?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Dahoam is doch am sch\u00f6nsten! Oder halt zumindest da, wo der Hubsi steht (Anm.: Bernhards Wohnmobil). Am wohlsten f\u00fchlt er sich im Kaunertal und das hat auch seine Gr\u00fcnde: Es ist mein Ort des Friedens und der grenzenlosen Freiheit. Bei sch\u00f6nem Wetter finde ich hier einfach immer was, um mein Powder-Herz zu begl\u00fccken. Das Gel\u00e4nde h\u00e4lt f\u00fcr alle Bedingungen etwas bereit, und dort kenne ich einfach jeden Winkel. Schlechtwetter-Deep-Pow und Tree-Runs-Tage hole ich mir aber am liebsten in Vorarlberg ab. Auch dort kenne ich mich in den W\u00e4ldern sehr gut aus und finde immer meine Firstlines.<\/p>\n\n\n\n

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Ohja, freilich gibt’s in „Sinner Fields“ auch l\u00e4ssige Powder-Action<\/em><\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Welche Pl\u00e4ne hast du f\u00fcr den kommenden Winter?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Da zu sein, wo die Conditions am besten sind. Au\u00dferdem m\u00f6chte ich etwas an meiner englischen Aussprache feilen \u2013 damit man mich eines Tages auch n\u00f6rdlich des Wei\u00dfwurst-\u00c4quators zu verstehen vermag. Nat\u00fcrlich werde ich wieder an einem Filmprojekt und auch an einem Printmedium arbeiten. Allzu viel kann ich dazu leider aber noch nicht verraten. Die Motivation ist jedenfalls hoch!<\/p>\n\n\n\n

Skifahrerisch m\u00f6chte ich mich wieder mehr auf Big-Mountain-Lines konzentrieren. Es ist f\u00fcr mich einfach die K\u00f6nigsdisziplin des Freeridens mit dem gr\u00f6\u00dften pers\u00f6nlichen Reward. Nat\u00fcrlich setzt das Ganze einen halbwegs vern\u00fcnftigen Aufbau der Schneedecke voraus. Von dem her, Daumen dr\u00fccken!<\/p>\n\n\n\n

Zum Schluss: Wie wichtig ist so eine erfrischende Hoibe nach einem feinen Tagerl im Gel\u00e4nde?<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Je feiner das Tagerl, desto erfrischender de Hoibe. Mit seinen Buddys auf einen erfolgreichen Skitag anzusto\u00dfen, hat einfach was! Ich m\u00f6chte aber nicht den Eindruck erwecken, dass ich dem Hopfen hoffnungslos verfallen bin. An und f\u00fcr sich war ich nie so der begnadete Bier-Fanat. Manche Dinge passen jedoch 1A zusammen. Das ist ungef\u00e4hr so wie beim Kaiserschmarren und dem Apfelmus \u2026<\/p>\n\n\n\n

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