Es muss nicht immer Powder sein
Snowboarder und Powdersurfer haben ihren Spaß auf einem Brett im Schnee. Damit war es das mit den Gemeinsamkeiten aber schon wieder, sagt Ben Dietermann in einer neuen Folge unseres #offpisteonair-Podcasts. In seinem Film „Partie“ zeigt der Allgäuer, welche Welt sich für ihn durch den Umstieg auf den ungebundenen Fahrstil eröffnet hat und warum auch sulziger Frühjahrsschnee durchaus zum Surfen einlädt.
Mit “Partie” mit von der Partie
Ben Dietermann, Gründer von Konvoi-Snowboards, wird beim diesjährigen Freeride Filmfestival mit uns im Tourbus sitzen und über seine neue Produktion „Partie“ auch auf der Bühne erzählen.
In unserem neuen Podcast unterhält sich der begeisterte Powdersurfer mit Harry Putz darüber, …
… warum er einen Film produzierte, ohne Filmemacher oder Kameramann zu sein:
Ich komme selbst vom Snowboarden. Powsurfen liegt mir sehr am Herzen, weil sich für mich dadurch eine neue Welt eröffnet hat. Es gibt schon gute Filme zum Thema, etwa von den Äsmo-Jungs, aber sie spiegeln nicht ganz wieder, was mich selbst daran so fasziniert: die superspannende Körpersprache und den Bewegungsfluss beim Surfen auf Schnee.
… was die Unterschiede zwischen Powdersurfen und Snowboarden sind:
Diese beiden Sportarten sind eigentlich nicht miteinander verwandt. Wenn du ein Snowboard fährst, kannst du es dank der Bindung auch zu dir ziehen. Powsurfen funktioniert nur über das Einsinken in den Schnee. Es geht um Nuancen, etwa, wie du mit deinem Knöchel den nächsten Turn beeinflussen kannst. Wenn du nach vier, fünf Tagen am Powsurfer aufs normale Snowboard zurückkehrst, fühlst du dich dort wie angekettet.
… was der dreidimensionale Belag des Powsurfers bewirkt:
Die Längsrillen sind eigentlich notwendig, um mehr Kontrolle bei Turns zu generieren. Sie führen aber auch dazu, dass du viel leichter und schneller ins Gleiten kommst, weil der Widerstand geringer ist. Und du sparst dir sehr viel Wachs. Es reicht, wenn du ein bisschen Wachs auftropfst und mit Hilfe eines Föns und einer Bürste aufträgst. Das mühsame Abziehen ersparst du dir vollkommen …
… warum es nicht immer Powder sein muss:
Für mich liegt das Hauptpotenzial beim Powdersurfen darin, dass es fast egal ist, wo du fährst – solange es einigermaßen bergab geht. Powder ist natürlich super, aber eigentlich reicht es, wenn der Schnee weich ist und du einsinken kannst. Du kannst im Sulz keine Hammer-Turns fahren, aber du kannst auch in 15 Zentimeter nassem Schnee im Frühjahr bei dir zu Hause noch jede Menge Spaß haben.
Das volle Interview mit Ben Dietermann seht ihr hier:
Ähnliche Artikel
25.10.2024
Matthias Weger: „Für diese engen Couloirs musst du so richtig zornig sein“
“The Red-Face Zone” ist ein ironisches, action-geladenes Meisterwerk. Denn die Weger-Brothers können neben Skifahren und Snowboarden auch schauspielern. Warum sich der Film um eine mysteriöse Wut-Krankheit und das Befahren von... Mehr25.10.2024
Marco Tribelhorn: „Durch Vertrauen konnte ich diese abartigen Sachen aus ihnen rauslocken“
In „The Red-Face Zone“ stürzen sich Jakob und Matthias Weger mit Ski und Snowboard in ärgste Rinnen in den Dolomiten. Als Hintergrund-Story in dem ironischen Psycho-Schocker dienen hochrote Köpfe und eine seltsame Krankheit. Wie... Mehr18.10.2024
Griffin Glendinning: „Svea Irving wurde zuvor noch nie im Backcountry gefilmt“
„Stasis“ ist ein mystisch melancholisches Porträt über Svea Irving, die für das US-Nationalteam in der Halfpipe fährt. Auf coole und abstrakte Weise zeigt der Film ihre Erfahrungen im freien Gelände und in der Natur. Im Gespräch... Mehr