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19.09.2022

Über die Freiheit der Kunst, über Risiken und Nebenwirkungen – und über den Spaß an der Freude

Das Freeride Filmfestival (FFF) zeigt sich heuer so abwechslungsreich und vielfältig wie selten zuvor. Auf der Kino-Tour vom 4. bis 17. November 2022 durch Österreich, Deutschland und die Schweiz erwartet die Zuseherinnen und Zuseher ein bunter Mix an Schauplätzen, Nationalitäten, Genres und Themen. Headliner des Festivals sind die beiden Snowboard-Ikonen Xavier De Le Rue und Elias Elhardt.

Xavier De Le Rue und Elias Elhardt sind am Weg

„Wir befinden uns in äußerst herausfordernden Zeiten. Trotz der vielen Krisen wollen wir den Menschen einen unterhaltsamen Kinoabend bieten, der aber auch zum Nachdenken anregen soll“, erklärt FFF-Co-Organisator Volker Hölzl. „Dementsprechend haben wir die Filme ausgewählt und bieten eine breite Palette an Themen und Zugängen: vom Verantwortungsbewusstsein beim Freeriden über experimentelle Live-Performances bis zum Porträt eines russischen Skifahrers, der aufgrund seiner Einstellung zum Ukraine-Krieg sein Heimatland verlassen muss.“

Die fünf Ski- und Snowboardfilme, die bei den insgesamt zehn Tour-Stopps in Österreich, Deutschland und der Schweiz gezeigt werden, überzeugen mit stilistischen und künstlerischen Herangehensweisen sowie atemberaubender Action und hintergründigen Einblicken. Alles in allem ist das Programm ein Potpourri an einmaligen Schauplätzen, grandiosen Charakteren und individuellen Produktionen, die auch eine Note Slapstick nicht vermissen lassen.

Über ernste Risiken und Nebenwirkungen

„Mit Xavier De Le Rue und Elias Elhardt konnten wir zwei absolute Superstars der Snowboard-Szene für unser Festival gewinnen“, freut sich Harry Putz, ebenfalls Co-Organisator des FFF. „Mit ihrem Film ‚Invisible Ground‘ zeigen die beiden, wie sie durch das Erleben von tragischen Lawinenunfällen ein Gefühl der Verantwortungslosigkeit beschleicht. Sie werden sich in einer für sie ganz neuen Weise ihrer Vorbildwirkung bewusst und stellen sich auch ihrer eigenen Verletzlichkeit. Großes Kino im wahrsten Sinn des Wortes.“

Luzbha“, der zweite Langfilm des Abends, greift indirekt das geopolitisch brennendste Thema der Gegenwart auf. Im Dezember 2021 reist eine Gruppe österreichischer Skifahrer nach Sibirien, um mit dem lokalen Freeride-Pionier Anton den Powder ihres Lebens zu fahren. Unbeschwert und voller Begeisterung erleben die neuen Freunde die Schönheit des Freeridens. Doch wenige Monate später hat sich die Realität für Anton, der schon davor sehr regimekritisch war, dramatisch gewandelt.

Sibirien. Auch sehr schön, auch sehr kalt.

Die Freiheit von Kunst und Spaß

„Wir wollen mit unserem Programm unbedingt auf besonders drängende Fragen und Probleme unserer Zeit eingehen“, so Volker Hölzl. „Dennoch möchten wir dem Publikum auch neuartige Eindrücke und eine Prise Leichtigkeit vermitteln. Daher haben wir uns für die Schweizer Produktion ‚Gale‘ entschieden, bei der ein DJ live im Kino die Musik zum Film einspielt. Außerdem haben wir mit ‚Sinner Fields‘ bewusst einen Kurzfilm ausgewählt, der vor Ironie und Komik nur so strotzt.“

Um den Abenteuer-Spirit noch einmal zu unterstreichen, findet sich „La Forteresse“ in der FFF-Selektion 2022. Diese selbstdokumentierte Reise führt zwei niederländische Skifahrer aus ihrer Heimat in die Alpen der Westschweiz –  zum gefürchteten Couloir La Forteresse, in dem Stürzen keine Option ist. Ein Grenzgang der besonderen Sorte, so viel sei schon einmal verraten.


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